Wie es zur Skimanufaktur in Buch gekommen ist
Die Entstehung der Skimanufaktur der Brüder Eberle verlief alles andere als rasant. Zum sechzigsten Geburtstag des Vaters wollte man ihm ein besonderes Geschenk machen, doch erst nach dem Fest fand Marcel Eberle das perfekte Präsent: einen selbstgebauten Ski. Statt dem Vater gingen die Brüder zum Skibauen nach Innsbruck. Der Workshop sollte sie begeistern.
Auf der Fahrt zurück kam ihnen dann der Gedanke, selber Ski zu bauen. „Die Ideen sind damals im Auto nur so gesprudelt“, erinnert sich Patrick Eberle zurück. Als der Gasthof am Schneiderkopf von den Großeltern stillgelegt wurde und das Haus Platz für eine Werkstatt bot, war klar: Wenn aus dem Traum, Ski zu bauen, etwas werden sollte, dann jetzt: „Es gab keine Ausreden mehr!“, lacht Marcel Eberle. Nach der Übernahme des Gasthofes lief alles wie am Schnürchen: der Umbau, das Heranschaffen der Maschinen und des Materials. Schließlich tüftelten die beiden an ihren ersten Ski und stellten fest: Viele ihrer ausgefallenen Ideen waren doch nicht so leicht umzusetzen. Doch mit Übung und „semiwissenschaftlichen Methoden“, wie es Marcel Eberle bezeichnet, gelangen immer bessere Ski.
Nach insgesamt zwei Jahren Arbeit konnten sie ihre Skimanufaktur eröffnen. Die ersten Ergebnisse sind in der Werkstatt ausgestellt – doch was heute in dieser Werkstatt gebaut wird, ist an Qualität meilenweit von den ersten Tests entfernt. Für den Kern der Ski verwendet man in der Skimanufaktur Eschenholz oder Pappelholz, da diese zwei Holzarten nach Belastung schnell in ihre Ursprungsposition zurückfinden. Die Kerne werden vor Ort selbst geleimt und gepresst – mit viel Liebe zum Detail: „Wir achten bei den Kernen darauf, dass die Jahresringe gegengleich zueinander liegen. Außerdem fällen wir mittlerweile unsere eigenen Bäume für den Kern der Ski. Da schauen wir natürlich auch auf die richtigen Mondphasen zum Fällen und Lagern des Holzes“, erklärt Marcel Eberle, ein gelernter Grafikdesigner. Die restlichen Materialien wie Carbon, Epoxidharz, Titanal, Belag und Kanten beziehen die Brüder von großen Lieferanten. „Beim Material selbst gibt es nicht viel Auswahl, Ski sind, weltweit gesehen, ein Nischenprodukt.