Schoppernau. Sonnenstrahlen fallen flach auf die Landewiesen. Es ist noch früh, doch Christina Kolb aus Sibratsgfäll zeigt ein freudiges Lächeln. Auf ihren Schultern trägt sie den fürs Paragliden üblichen riesengroßen Rucksack. Im Sommer weht im Bregenzerwald starker Talwind. Am Diedamskopf, einem idealen Winterfluggebiet, ist das Paragliden im Sommer deshalb nur in den Morgenstunden möglich.
„Auf der Niedere kann man ganzjährig gut fliegen. Im Sommer eher in Richtung Andelsbuch, im Winter nach Bezau hinunter. Vom Diedamskopf aus aber bietet sich ein schöneres Bergpanorama“, erklärt Christina die Wahl des heutigen Absprungortes. „Ich starte am liebsten da, wo eine Bahn hinauffährt, und mache von dort aus lange Bergflüge. Einmal bin ich Richtung Piz Buin geflogen, dann weiter in die Schweiz und wieder zurück nach Bludenz. Damals war ich zum ersten Mal mit dem Schirm über den hohen Bergen und konnte all die Orte, die ich nur vom Boden aus kannte, aus der Luft sehen. Das war mein bislang schönster Flug.“ Mittlerweile hat die Acro-Paragliding-Weltmeisterin auch die Berge Tadschikistans und den Himalaya erlebt – alle seien wunderschön, meint die Weltreisende, mit den Alpen aber könnten sie nicht mithalten.