Natürlich, die Mama. „Sie hat vergessen, mich als Volksschülerin beim alpinen Skitraining anzumelden“, erinnert sich Jasmina Kohler lachend. „Dann gab’s freie Plätze nur noch beim Langlaufen.“ Der Beginn einer Karriere im Nordischen Wintersport. Ein Jahr später ist die Schoppernauerin Kohler bereits Mitglied des Bregenzerwälder Langlaufkaders und hat beim Training so viel Spaß, dass sie beim Nordischen Skisport bleibt. Der Übergang zum Leistungssport war fließend: „Ich nahm an Wettkämpfen teil, mein Trainingspensum stieg, und irgendwann war der Spitzensport ein selbstverständlicher Teil meines Lebens.“
Mit 15 Jahren ist Jasmina eine erfolgreiche Biathletin, die mit ihrem Trainer bisweilen über selbstgebaute Schanzen hüpft. Auf schmalen Langlaufskis. „Aus Spaß habe ich einmal bei den Nordischen Kombinierern mittrainiert und bin eine richtige Skisprungschanze hinuntergesprungen. Kurze Zeit später habe ich gewechselt.“ 2018 wird Jasmina auf Anhieb Vorarlberger Landesmeisterin in der Nordischen Kombination. Österreichweit ist sie eine der wenigen Pionierinnen einer Sportart, die erst seit 2014 von der FIS anerkannt wird. Eine Pionierin ist Jasmina Kohler aber nicht nur im Sport: 2018 war sie eine der ersten Teilnehmerinnen des Pilotprojekts „Spitzensport und Lehre“ des Vorarlberger Olympiazentrums. Das Programm ermöglicht es Jugendlichen, nach der Mittelschule den Leistungssport mit einer Lehre zu verbinden. Die Ausbildung dauert ein Jahr länger, um Zeit für Training und Wettkämpfe zu lassen.