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1.5. - 31.10.2024

holzschuhe © Björn Matt / Super BfG / Bregenzerwald Tourismus

Silke sucht die besten Shops!

Silke sucht die besten Shops!

Unsere Redakteurin Silke Ritter schaut sich in den Geschäften des Bregenzerwaldes um und erklärt hier, was sie da an Bemerkenswertem findet.

Es ist Sommer. Sommer in den Bergen. Das ist ein kleiner Unterschied zum Sommer am Meer. Es ist bei weitem nicht so heiß, sondern viel angenehmer, allerdings kann die Temperatur einhergehend mit einer Schlechtwetterfront ganz schnell in die Tiefe sacken – und das nicht nur gefühlt. Die Schlechtwetterfront bringt Regen. Wer dann schuhtechnisch gut gerüstet sein will, greift zu Gummistiefeln und jammert nicht über den Regen, sondern nimmt jede Pfütze mit Anlauf. Im Bregenzerwald gibt es aber noch eine Variante zu den Gummistiefeln – die „Hölzler“. Eigentlich sind die ganz aus Holz gefertigten Schuhe ja allwettertauglich. Ich erinnere mich da an eine Werbung aus den Achtzigern: „Krumbach, 8.30 Uhr, wieder mal Regen und Gatsch am BUS:STOP. Perfekter Stand. Hölzler. Zwischenstopp Andelsbuch, Werkraum Haus, leichter Aufwind vor der Niedere. Perfekter Halt. Hölzler. Weiterreise nach Warth, die Sonne brennt. Perfekter Schutz. Hölzler.“ Der Einzige, der solche Holzschuhe noch herstellt, die mittlerweile schon Kult geworden sind, ist Anton Devich in Bezau. Er bietet eine umfangreiche Palette an verschiedenen Exemplaren in seinem Geschäft im Ortsteil Ellenbogen an. Im Laden herrscht reges Treiben. Stimmengewirr, das „Klack-Klack“ der Anprobierenden, Schweizerdeutsch dringt vom hinteren Verkaufsraum mit den Holzstiefeln nach vorne. Dutzende Hölzler stehen zur Anprobe auf Regalen bereit, klassisch mit braunem Ziegenleder, ganz in Weiß (vielleicht für die Hochzeit), gefleckt, neonfarben und mein persönlicher Favorit: Hölzler mit gelocktem schwarzem Ziegenfell und mit Schaffell gefüttert. Im Winter halten sie schön warm und im Sommer angenehm kühl. Außerdem wird das Tragen von Hölzlern aus physiologischen Gesichtspunkten als gesund angesehen. So habe ich mir zumindest sagen lassen, weil sie den Fuß und die Wade zu ständigen zusätzlichen Muskelbewegungen anregen. Verursacht wird das durch die greifartigen Aktivitäten der Füße beim Laufen innerhalb des starren Schuhs. Zu Beginn wird das als anstrengend empfunden, aber man gewöhnt sich recht schnell daran. Mit meinen „Schwarzgelockten“ werde ich aber keine Berge erklimmen.

Für den regnerischen Tag hätte ich eher an ein paar entspannte Stunden mit einem guten Buch gedacht. Die einzige wirkliche Buchhandlung des Bregenzerwaldes befindet sich in Egg. Das Kaufhaus, in dem die Buchhandlung Brunner situiert ist, kann man gar nicht verfehlen. Es liegt direkt an der Hauptstraße in Egg und ist riesig. Der Name „KDW“ lässt aber keine Rückschlüsse auf das namensgleiche Haus in Berlin zu – die Abkürzung bedeutet „Kaufhaus der Wälder“. Neben Lebensmittel-, Blumen-, Bekleidungs- und Schuhgeschäften und einem Drogeriemarkt liegt straßenseitig der Buchladen als „geistiger Nahversorger“. Darin stapeln sich in Bildbände, Berg- und Wanderführer, Kinderbücher und Publikationen und CDs von lokalen Autoren und Musikern. Die Kochbücher lasse ich heute links liegen und entscheide mich für einen Krimi. Die Auswahl ist groß, aber nach kurzer Beratung habe ich das richtige Buch in der Hand: Eine Tote in einem Cellokasten und das in Schwarzenberg während der Schubertiade. Das passt. Eine kleine Sache gibt es noch zu erledigen. Ich brauche eine Karte für meine Freundin in Wien. Einfach so, damit sie wieder einmal etwas von mir hört, nicht per Facebook, per Handy oder Internet, sondern von Hand geschrieben und mit der Post geschickt.

Im Postlädele in Langenegg gibt es wunderbare Karten aus besonderer Hand. Natürlich nicht nur Karten, sondern auch Schönes für Haus und Garten, Kunsthandwerk, farbenfrohe Bilder und Holzerzeugnisse. Menschen mit Behinderungen fertigen sie in den Werkstätten und ARTeliers der Lebenshilfe Vorarlberg an. Sehr gemütlich kann man hier auch einen Kaffee trinken, die Karten schreiben und gleich im Postlädele aufgeben. Mit besonderem Charme wird das unter einen Hut gebracht. Ich ziehe mein Buch aus der Tasche und die Füße aus den Hölzlern und lasse den regnerischen Tag ausklingen.

Autorin: Silke Ritter
Ausgabe: Reisemagazin Sommer 2015

Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal

Die „Eintrittskarte“ zu bewegten und genussvollen Erlebnissen ist die Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal. Sie gilt für Bergbahnfahrten in aussichtsreiche Höhen, umweltfreundliche Fahrten mit öffentlichen Bussen und erfrischend-entspannende Freibad-Besuche.

Die Gäste-Card erhalten alle kostenfrei, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2024 drei oder mehr Nächte in einer der 28 Partnergemeinden verbringen. Sie gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag und wird von den Gastgeber*innen ausgestellt.

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