„Nein, da komme ich nicht runter!“, rufe ich Bergführer Markus Moosbrugger, auch „Moses“ genannt, zu. Ich stehe auf einem Fels, den Körper dem Stein zugewandt, und will das Stahlseil, an dem ich gesichert bin, nicht loslassen. Rechts und links ein Abgrund. „Natürlich geht das. Hier ist der nächste Tritt“, sagt Moses ruhig, nimmt meinen in der Luft schwebenden Fuß und stellt ihn in diesen Tritt. „Verlass dich auf deine Füße, suche mit ihnen Halt!“ Diesen Rat beherzigend und stets den aufmunternden Moses neben mir, klappt es bei den nächsten Felsen besser. Als wir nach einer Stunde den Klettersteig vom Karhorn abgestiegen sind, ist aus meiner Angst Begeisterung geworden: Ich, die ich noch nie geklettert bin, habe mich inmitten von Felsen fortbewegt, ich habe nach Felsvorsprüngen getastet und mich an Felsplatten am Drahtseil nach unten gehangelt. War der Aufstieg am Klettersteig noch einfach, so hatte der Abstieg seine Tücken. Den hätte ich ohne Bergführer Moses nicht geschafft.