Fritz Schlierenzauer, der Hotelier in Warth-Schröcken, ein Eskimo? Wenn es um das Gespür für Schnee geht, ist er den Eskimos ebenbürtig. Zu denen gehören die Inuit im arktischen Zentral- und Nordostkanada und auf Grönland sowie die arktischen Volksgruppen der Yupik und der Aleuten. Sie haben viele Namen für den Schnee, je nach seiner Beschaffenheit, seinem Zustand oder seiner Entwicklung. So viele Namen, wie es anderswo Käsesorten, Speckvarianten oder Pizzarezepte gibt.
Bis zu 24 Meter Schnee wirft der Winter in Warth ab. Das Weiße Gold hat einiges zu bieten: einiges an Spektakel und an Vergnügungen, aber auch an Gefahren. Schlierenzauer, der Schneemann, kennt sie alle und weiß, wie mit ihnen umzugehen ist. Er misst den Schnee – egal ob Pulver, Griesel oder Harsch. Zweimal pro Monat erstellt er ein Schneeprofil. Dazu sticht er eine Grube aus und überprüft im Querschnitt die einzelnen Schneeschichten. Bei der Schneemesserei geht es nicht nur um Rekorde oder Statistiken. In erster Linie geht es um ganz praktische Belange, um die Sicherheit auf den Skipisten und im freien Gelände, um Lawinen, Schneebretter oder Straßensperren.