Meine liebe Maren!
Endlich komme ich dazu, dir zu schreiben – altmodisch auf Papier, den Laptop hatte ich ja zu Hause gelassen. Ich sitze auf einem verglasten Balkon, eingehüllt in eine Decke und die Wintersonne geht hinter der Kanisfluh unter (ein imposanter Berg). Wie Spielzeug liegt mir das Tal zu Füßen (die tauen übrigens nach einem langen Skitag kribbelnd auf – ich liebe dieses Gefühl). Die Bauernhäuser wirken, als hätte sie ein Riese entlang des Flusses verstreut und einfach liegen gelassen. Aber ich will dich nicht mit Landschaftsbeschreibungen langweilen. Die Fotos gucken wir an, wenn ich wieder zuhause bin. Gott, was bin ich froh, dass das mit diesem Wellness-Hotel nicht geklappt hat und wir im Panoramahof Eggele in Schoppernau gelandet sind. Zu fünft haben wir eine ganze Wohnung – zwei Schlafzimmer, Bad, Küche, Balkon, und unser befreundetes Ehepaar mit dem Vierjährigen ist im Familienzimmer nebenan untergekommen. Begrüßt wurden wir von Alfred, dem graubärtigen Pony und von Felix, dem Kater. Was glaubst du, wie sich unsere Kinder gefreut haben! Sieglinde Greber, die Besitzerin, war gerade im Stall und hatte unsere Ankunft nicht sofort bemerkt. Umso freundlicher war ihre Tochter Laura (neun), die uns durch die Wohnung geführt und uns gleich alles erklärt hatte. Stolz riss sie den Kühlschrank auf, in dem wir Butter, Milch und Eier vom Hof zur Begrüßung fanden.