So kann’s gehen: Da erbt man ein Haus, ist stolz und freut sich über das eigene Dach über dem Kopf. Dann zieht man ein, und langsam gehen einem die Augen auf. Ernüchterung macht sich breit. Und immer öfter geht einem durch den Kopf: Wäre doch bloß nicht …
So war es auch bei Familie Simma: „Im Altbestand war’s immer kalt“, erinnert sich die Bauherrin Doris. Die Heizrechnung stieg, man hätte viel tun müssen. „Da denkt man schon an Neubau“, fährt sie fort, „und ein Umbau kommt nur infrage, wenn’s wirklich komfortabler wird.“ Doch all die Bequemlichkeit, die mit einem Neubau versprochen wird, trübt den Blick für das, was man hat. Das ist ja nicht nur ein wunderbarer Platz – ruhig, Sonne ringsum, Blick ins Tal und auf die Kirche –, sondern auch ein Bau, der durchaus noch trägt, ist er doch erst eine Generation alt. Wohl dem, der da jemanden im Freundeskreis hat, der aus Leidenschaft und ohne Scheuklappen ans Bauen geht. In viel Stunden haben die Simmas mit dem Architekten Georg Bechter die Frage Um- oder Neubau erörtert. Winzig klein war, was die Entscheidung brachte: ein Modell, das heute einen Ehrenplatz im Haus hat. Doch groß genug, um die Idee des Umbaus zu zeigen: Innerhalb erneuerter Hülle und unter neuem Dach sind Räume wie Schachteln so angeordnet, dass Zwischenräume bleiben und unterschiedliche Ebenen entstehen.