Ein Motorradunfall stieß Dietmar Dorn in die Querschnittlähmung. Aus der nachfolgenden Depression zog er sich mit extrem eng geschnalltem Bauchgurt am Mono-Ski und wurde Weltmeister. Darüber hinaus stellt er seine Sportlichkeit bei Basketball, Handbike, Langlauf und Swiss-Truck-Ausflügen auf die Probe. Arbeit und Familie hat er natürlich auch.
Wenn der Nebel wie ein Deckel im Tal liegt, in Schoppernau minus sechzehn und auf dem Diedamskopf null Grad herrschen, transportiert die Gondelbahn in die Höhensonne, was geht: Menschen, Snowboards, Gleitschirme, Rodel, Kinderwagen, Erbsensuppen und Germknödel. Etliches landet neben der Bergstation: Hinweistafeln und Auffangnetze. Dann mitten im Schnee ein Rollstuhl. Der Anblick irritiert. Ist etwas passiert? Liegt der Besitzer irgendwo hilflos im Schnee? Keineswegs. Dietmar Dorn kurvt mit seinem Mono-Ski in der Landschaft herum. Rasant, kraftvoll, athletisch. Skifahrer bleiben stehen, starren ihm mit offenem Mund hinterher oder nehmen Reißaus. Neugierige und verstohlene Blicke, wenn er sich durch das Drehkreuz zum Sessellift bewegt. Die Liftmänner reagieren professionell und verlangsamen die Fahrt des Lifts. Der Sessel schiebt sich unter den Sitz des Mono-Skis. Das funktioniert bei jedem Lift. Auf der ganzen Welt. Selbst bei einem Schlepplift – da wird der Mono-Ski mittels Seil gezogen. Von der Welt hat Dietmar viel gesehen. Er war in Chile, Italien, Amerika, Japan, Russland, Korea und St. Moritz. 1979 geboren, wächst Dietmar Dorn mit zwei Brüdern und einer Schwester in Riefensberg auf, einem Dorf im vorderen Bregenzerwald. Der Vater ist Landwirt, die Mutter Hausfrau. Dietmar macht eine Elektrikerlehre und arbeitet bei der Firma LTW in Wolfurt. Er fährt Ski und Snowboard, spielt Fußball und Volleyball, alles nur ein bisschen, was man halt so tut.