Rudolf Berchtel möchte man einen typischen Macher nennen. Säße man nicht auf einer schattigen Terrasse gemütlich einem Mann gegenüber, zu dem nichts weniger zu passen scheint als Stress. Dabei ist Rudolf Berchtel vieles in einem: Chorleiter, Buchautor, Organist, Fernreisender, Musikschullehrer und Wanderwegeorganisator.
Aufgewachsen ist er, Sohn eines Tierarztes und mütterlicherseits Spross der bekannten Fotografenfamilie Hiller, in Bezau. Nach der Matura in Bregenz folgt ein Studium der Geografie und Kunstgeschichte in Innsbruck. Das Orgelspiel studiert Berchtel schon während der Gymnasialzeit. In Innsbruck wird er mit Abschluss und Diplom Kirchenmusiker. Seine Dissertation über die Bregenzerwälder Alpwirtschaft erscheint als Band 18 der „Innsbrucker Geographischen Studien“ und avanciert im Jahr 1990 zu einem unerwarteten Verkaufserfolg.
Berchtel ist Wanderer. Natürlich nicht bloß jemand, der in die Berge geht. Kaum bei einer Raumplanungsbehörde angestellt, greift man auf das enorme Wissen des jungen Wissenschafters über das regionale Wanderwegenetz zurück. Es geht darum, das Chaos der Wanderwegekennzeichnung zu beseitigen und durch eine einheitliche Beschilderung zu ersetzen.