Sie stehen täglich um neun auf der Piste – bei jedem Wetter. Sie haben auch schon alle Skigebiete im Bregenzerwald befahren, aber den Naturschnee am Diedamskopf mögen sie dann doch am liebsten.
„Unsere Holländer kommen!“, verkündet meine Schwester jährlich Ende Februar. Sämtliche Freundinnen zücken ihre Kalender. Man fixiert einen Tag, sucht um Urlaub an, wachst die Ski und trainiert die Oberschenkel, denn ein Skitag mit den Holländern ist nichts für Weicheier. Die radeln täglich 15 Kilometer zur Arbeit. „Unsere Holländer“ sind Marja und Pim mit ihren drei fast erwachsenen Kindern, ihren Freunden, Eltern, Geschwistern und Partnern in wechselnder Zusammensetzung. Seit Marja vor fast dreißig Jahren als Logopädin in Vorarlberg bei der Lebenshilfe gearbeitet hat, verbindet sie das Land mit einem Idealzustand: Skiferien! Der uralte Opel Zafira, ein Siebensitzer, verlässt Amsterdam um Mitternacht und fährt bis in den frühen Morgen. Jeder Skiurlaub beginnt bei meiner Schwester, die schon aus dem Küchenfenster späht. „Sie kommen!“ Kaum zu glauben, wie viele Holländer in einem Auto Platz finden. Nach dem Frühstück haben sie es eilig, sich im örtlichen Lebensmittelgeschäft mit Lebensmitteln für eine Woche einzudecken. Ein paar Flaschen Wein. Eine Sonnencreme. Mittags beziehen sie die Ferienwohnung in Au.