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ab 3 Nächten
kostenfrei

1.5. - 31.10.2024

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C Adolf Bereuter - Bregenzerwald Tourismus

Märchenhaft gut essen

Märchenhaft gut essen

Wenn unser Autor den kulinarischen Märchenonkel gibt, leuchten nicht nur Kinderaugen auf.

Winterzeit ist Märchenzeit. Sie erzählen von sprechenden Tieren, schönen Prinzessinnen, verwunschenen Orten, tugendhaften Helden und sagenhaften Schätzen. Dabei eignen sich die moralisch geschickt gestrickten Botschaften damals wie heute nicht nur als Einschlafhilfen für Kinder, sondern erfüllten sogar den Social Media-Gedanken von einst. Je spektakulärer, umso mehr „Gefällt mir“ gab es. Geteilt wurde ohnehin en masse: Jeder gab noch sein Quäntchen Selbstinterpretation hinzu. Mit der Wahrheit nahm man es nicht so genau … Wieso kommt uns das nur so bekannt vor?

Viel wichtiger war und ist es, dass uns Geschichten fesseln, Emotionen wecken, unser Vertrauen in das Gute stärken und uns dazu animieren, selbst zu einem besseren Menschen zu werden. Dass Edelmut, Erfolg, Glück oder lukullische Köstlichkeiten eine zentrale Rolle spielten, war angesichts des kargen Alltags kein Zufall. Heute sehnen wir uns mehr denn je danach. Zum Glück begegnen sie uns im Bregenzerwald. Das macht es leicht, abseits der idyllischen Landschaft und Natur weitere märchenhafte Parallelen zu finden. Hier also sind sie, die kulinarischen Erzählungen aus „1001Wald“.

Die Alte Mühle in Schwarzenberg

Es war einmal eine in Vergessenheit geratene Mühle. Vieles hatte sie in ihrer jahrhundertelangen Geschichte miterlebt: Seit dem 18. Jahrhundert half sie beim Holzsägen, Backen und Sticken – selbst Schmiede konnten sich auf ihre mechanische Unterstützung verlassen. Wie schön waren die Zeiten, als eine von allen liebevoll Tante Friede genannte Dame aus ihr eine Herberge machte! Statt Handwerkern nahm sie nun Gäste aus aller Herren Länder bei sich auf. Sie suchten in der wunderbaren Naturlandschaft am Losenbach nach Erholung. Doch auf den Tod der alten Dame folgten Stille und Einsamkeit. Viele Jahre zogen ins Land, bis schließlich ein aufgewecktes Pärchen den Dornröschenschlaf der Mühle beendete. Heide Ludwigs und Rainer Welte zauberten aus dem alten Gebäude ein herrliches Landgasthaus, das noch heute begeistert. Tochter Marietta Wild kümmert sich um die Gäste, Enkel Oliver hilft der Oma am Herd: Drei Generationen schaffen munter unter einem Dach. Und wie das duftet! Wild-Spezialitäten, frische Kräuter, ein knuspriges Schnitzel. Von nah und fern pilgern Menschen nun zur Alten Mühle und erfüllen sie mit Leben und Genuss.
www.alte-muehle.cc

„Tischlein deck dich“ in der Traube in Egg

Eine Geschichte, die vom Mut zweier Männer handelt. Aus ihren Heimatdörfern zogen Markus Hecher und Thomas Metzler hinaus in die weite Welt. Im Gastgewerbe fanden sie ihre Berufung und schließlich auch ein gemeinsames Ziel: anderen Menschen mit Speis und Trank Freude zu bereiten. Nach Wanderjahren in den besten Häusern wurde der elterliche Betrieb in Egg übernommen. Die Traube, seit jeher besser bekannt als „Brennar“, war einst bis weit über die Grenzen als gemütliches Gasthaus bekannt. Hier wurde aufgetischt, bis sich die Tische bogen! Doch mit dem Tod von Thomas’ Vater endete auch dieses Kapitel viel zu früh. Der Zeitpunkt, das alte Haus nach vielen Jahren wieder auf Vordermann zu bringen, konnte kaum besser sein. Die Menschen sehnten sich nach ordentlicher Hausmannskost und einem Stammtisch im Ort. So spielt Thomas „Tischlein deck dich“ und verwöhnt die Gäste mit Käsknöpfle, Zwiebelrostbraten, Grillteller und anderen
Schmankerln, während Weinfachmann Markus seine edlen Tröpfchen anpreist und stets für Unterhaltung sorgt.
www.traube-egg.at

Die Heilung des Bären in Mellau

Die Wandlung vom hässlichen Entlein zum schönen Schwan haben im Bregenzerwald schon einige Häuser vollzogen. Die Rede ist weniger von ehrwürdig gealterten Traditionsbauten – vielmehr unterziehen sich immer mehr Bausünden jüngst vergangener Zeiten diesem heilungsvollen Prozess. Voraussetzung dafür ist zumindest zweierlei: bestehendes Potenzial und visionärer Weitblick der Initiatoren. Im Falle des Hotel Bären in Mellau kann von einem modernen Märchen die Rede sein, so eindrucksvoll ist das Ergebnis ausgefallen. Auch wenn die Verwandlung seit dem Bau um 1870 ein wenig gedauert hat. Heimische Handwerkskunst und zeitgemäße Ideen der Familie Frick machten aus dem massiven Bau ein Boutique-Hotel mit einem außergewöhnlichen Café als Aushängeschild. So gewagt die Bezeichnung „Superfrühstück“ auch sein mag, angesichts der Qualität von Kaffee, hausgemachten Produkten und ideenreichen Speisen ist sie alles andere als übertrieben.
www.baerenmellau.at

Hildegards Küche im Schwanen in Bizau

Essen, schlemmen, speisen, schnabulieren, verzehren, futtern – keine bedeutende Erzählung von einst kommt ohne die wohl schönste Nebenbeschäftigung der Welt aus! Grund dafür war zwar eher die Kompensation der prekären Lebenssituation zwischen Hungersnot und sozialem Elend, nichtsdestoweniger übertrumpften sich die Geschichtenerzähler mit den wunderbarsten Beschreibungen, Rezepten und Völlereien (man denke nur ans Schlaraffenland). Angesichts des eingeschränkten Speiseplans mussten Köche auf Zack sein und sich gut überlegen, was sie wann und wie zubereiteten. Zumal bereits bekannt war, wie sich bestimmte Nahrungsmittel auf den Menschen auswirken können. Antonia Moosbrugger, leidenschaftliche Köchin des Schwanen Bizau, setzt sich besonders damit auseinander – mehr denn je in Zeiten von Allergien und Unverträglichkeiten. Mögen die Lehren von Hildegard von Bingen oftmals noch so verstaubt wirken, der Erfolg und die Nachfrage im Biohotel geben ihr Recht.
www.biohotel-schwanen.com

Hochprozentiges im Löwen in Au

Einkehr für müde Wandersleut, Gerüchteküche, Paradies für Prahler und Zecher oder Ausgangsort vieler eigenen Erzählungen: Kaum ein Märchen kommt ohne ein ordentliches Gasthaus aus! Wenn von nächtelangen Gelagen, dampfenden Schüsseln, knausrigen Wirten oder kecken Schankmädchen die Rede ist, erscheint das Szenario wie von selbst vor dem geistigen Auge. Umso schöner ist es, wenn man Situationen wie diese dann selbst in heimeligen Holzstuben erleben kann. In dieser Hinsicht ist der Bregenzerwald ohnehin gesegnet. Und mit gepflegten, altehrwürdigen Räumlichkeiten wie dem rustikalen Stadl sticht der denkmalgeschützte Löwen in Au angenehm hervor. Siegfried Atzlesberger und sein Team begehen hier seit 2015 auch in der Gastkultur neue Wege. Die hausgemachten Kuchen, Torten, Strudel sind ebenso heißbegehrt wie die SPECKtakel-Brettljause und die „Löwen Lällar“ genannten Flammkuchen. Doch die wahren Schätze brodeln in der imposanten Bergbrennerei. Über 30 verschiedene Schnaps-Kreationen sind eine hochprozentige Ausgangsposition, um beim Schmausen über die guten neuen Zeiten zu philosophieren.
www.gasthaus-loewen.at

Himmlisches im Engel in Bezau

Beachtet man die Rollenverteilung in Märchen, hatte der Engel wohl die einflussreichste Lobby: Überbringer froher Botschaften, Heiler, fliegender Bote Gottes, spiritueller Chorsänger, aber auch Drama-Queen und grimmiger Rächer – er bedient die romantischen Klischees, die schon seit polytheistischen Zeiten mit dieser Figur verbunden sind. Wie hervorragend sich der Engel allerdings auch um das leibliche Wohl der Menschen kümmern kann, beweist Petra Matt-Bischof in Bezau. Himmlisch sind hier vor allem die Käsknöpfle, die es auf Vorbestellung gibt. Braten, Innereien, Apfelküchle, Kaiserschmarrn: Es sind die traditionellen Gerichte, für die Petras Küche bis über die Grenzen hinaus bekannt ist. Wobei … berühmt-berüchtigt ist vor allem die Engel-Bar, ob als Gerüchtebörse oder munterer Tummelplatz aller Gesellschaftsschichten.
www.gasthaus-engel.at

Held am Herd im Hirschen in Sibratsgfäll

Wer kann sich noch an Zwerg Nase erinnern? Jenen geschundenen Koch-Star, der von der fiesen Fee Kräuterweis zu seinem Glück gezwungen wurde. Der so manche Strapazen während seiner Ausbildung erdulden musste, aber schließlich für seine feinen Speisen gefeiert wurde. Diese Figur eines Helden am Herd, der das Kochen in den Mittelpunkt seines Lebens stellt, lässt sich natürlich auf so manchen Küchenchef übertragen. Auf Peter Dorner beispielsweise, in fünfter Generation Gastgeber des Hirschen Sibratsgfäll. Wie es der Zufall will, befindet sich das Haus genau seit der Veröffentlichung von „Zwerg Nase“ im Besitz der Dorners (gegen 1830). Mit Wildgerichten, knusprigen Haxen und Innereien in allen Variationen beglückt der Hausherr heutzutage seine Fangemeinde. Noch gefragter sind die besonderen Anlässe im Traditionshaus – hierfür kann man sich jederzeit vertrauensvoll an Sabine Dorner wenden.
www.derhirschen.at

Im Fackellicht der Alpe Moos in Riefensberg

Sich einmal wie ein Star eines tschechischen Wintermärchens fühlen – und das im Bregenzerwald! Wie bei Aschenbrödel ziehen unter Glockengeläut dampfende Noriker die Pferdekutsche durch verträumt-verschneite Landschaften, bis man schließlich im wohlig warmen Alpstüble einkehren kann, fernab von Trubel und Verkehr. Die Titelmelodie von Aschenbrödel bleibt stets im Hinterkopf, wenn man von Walter Steinhauser mehr über die stolzen Rösser erfährt. Seine Frau Marlies tischt zum Glück weit mehr auf als die drei Haselnüsse im Märchen. Sie landen höchstens gemahlen in den opulenten Torten und Kuchen von Tochter Magdalena. Gönnt man sich noch eine Fackelfahrt, wird das Szenario vollends filmreif!
www.pferdeschlittenfahrt.at

Im Schnee der Jägeralpe in Warth

Wenn das Mädchen mit den Schwefelhölzern den Tannenbaum der Schneekönigin abfackelt, während Hänsel & Gretel Frau Holle einen Streich spielen, muss selbst Aschenputtels Stiefmutter lachen … In all diesen Geschichten und vielen mehr herrscht tiefster Winter – meist in einer dramatisch-finsteren Form, bitterkalt und unnachgiebig. Klar, Pistengaudi und Tourismus gab’s noch nicht, was hatte die Jahreszeit denn sonst schon zu bieten? Heute sieht das ein wenig anders aus. So viel Schnee kann gar nicht fallen, wie man pro Saison brauchen könnte. Vor allem, wenn man sich wie das Hotel Jägeralpe inmitten eines Skigebietes befindet. Neben den sportlichen Betätigungen gehört das Einkehren hier zur Königsdisziplin. Zu köstlich sind die Versuchungen in der Jägerstube, gerade bei geselligen Raclette-oder Fondue-Abenden.
www.jaegeralpe.at

Das Wildbret der Jäger im Tannberg in Schröcken

Er verschont Schneewittchens Leben, schießt einer Fliege auf zwei Meilen das linke Auge aus, erledigt wilde Bestien, rettet ganze Königreiche und bekommt nicht selten dafür die Prinzessin als Belohnung – in fast der Hälfte aller Grimm-Märchen spielt der Jäger eine wichtige Rolle. Im gemütlichen Gasthof Tannberg in Schröcken ist das noch heute so: Vater, Tochter und Schwiegersohn der Familie Moosmann kümmern sich um feinstes Wildbret. Den kulinarischen Ideen sind dabei keine Grenzen gesetzt: Gamsschinken, Rehleberspätzle, Hirschkeule oder Wildschweinravioli finden sich auf der Karte, dazu auch Brot, Marmeladen, Honig und Tees aus Eigenproduktion – vorbildlich!
www.tannberg.at

Autor: Markus Curin
Ausgabe: Reisemagazin Winter 2017/18

Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal

Die „Eintrittskarte“ zu bewegten und genussvollen Erlebnissen ist die Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal. Sie gilt für Bergbahnfahrten in aussichtsreiche Höhen, umweltfreundliche Fahrten mit öffentlichen Bussen und erfrischend-entspannende Freibad-Besuche.

Die Gäste-Card erhalten alle kostenfrei, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2024 drei oder mehr Nächte in einer der 28 Partnergemeinden verbringen. Sie gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag und wird von den Gastgeber*innen ausgestellt.

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