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1.5. - 31.10.2024

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C Adolf Bereuter - Bregenzerwald Tourismus

„Hier riecht’s nach Schwarzenberg!“

„Hier riecht’s nach Schwarzenberg!“

Die Lebensmittelhändlerin Maria Vögel hat einen der besten Käseläden des Landes aufgebaut und ist dabei zu einer exzellenten Käsekennerin geworden.

Es klopft am Küchenfenster. Ein Berliner folgt seinem guten Riecher auf einem Markt und bemerkt: „Hier riecht’s nach Schwarzenberg!“ Seine Nase führt ihn zu einem Ständchen mit bestem Bregenzerwälder Käse. Tatsächlich hat er nicht das idyllische Dörfchen Schwarzenberg gerochen, sondern das kleine, aber feine Käslädele.

Wer besten Käse aus der Region kosten und kaufen möchte, besucht Vögel’s Maria. Die bodenständige und exzellente Käsekennerin hat das Geschäft lange als kleinen Nahversorger mit dazugehörigem Käsekeller geführt. Auch heute noch lässt sie ihr Lebenswerk und die von ihr verwöhnten Stammgäste nur ungern allein, obwohl sie offiziell nicht mehr im Käslädele steht. Sie lässt es sich nicht nehmen, bei der Käsebestellung mitzumischen. Das ist auch gut so, denn Vögel’s Maria ist wohl die beste Käsekennerin der Region, wenn nicht des ganzen Landes.

Für dieses Talent und das Wissen über das begehrte Produkt hat sie lange und hart gearbeitet. Schon als kleines Mädchen durfte sie mit ihrem Vater die Bauern in ihren Schatzkammern, den Käsekellern, besuchen und beim Käsebonnetieren dabei sein. Ihr Vater war Senn im Schwarzenberger Sennhaus und begann, nebenher mit Käse zu handeln.

„Begonnen“, sagt Maria, „hat alles mit dem Verkauf von Bergkäse, Mischling, Emmentaler und Butter.“ Ihre Mutter führte das Geschäft. Bald wurde es durch die Belieferung von Produkten des täglichen Gebrauchs der Firma FM Zumtobel zum kleinen Nahversorger des Dorfes erweitert. Schon als Schülerin stand Maria mit ihrer Mutter im Lädele, eignete sich bei ihrem Vater das nötige Wissen über die hohe Kunst des guten Käses an und absolvierte daneben die kaufmännische Schule in Bregenz. So lag ihre Übernahme des Betriebes nahe und verlief praktisch fließend.

Man kann es sich heute kaum mehr vorstellen, doch in Marias Jugend gab es im Bregenzerwald 20 kleine Tante-Emma-Läden. Viele wurden in den Sechziger- und Siebzigerjahren aufgelöst. Doch Maria erhielt ihr  Schwarzenberger Käslädele. Die Firma FM Zumtobel belieferte damals die A&O-, Adeg- und Spar-Geschäfte mit dem Trockensortiment und der Frischware, bis Zumtobel an die Schweizer Firma Migros verkaufte.

Doch schon nach kurzer Zeit zog sich Migros wieder in die Schweiz zurück. Die A&O-Geschäfte, zu denen auch Marias gehörte, wurden an Spar verkauft. Spar wollte nur die großen Geschäfte erhalten, das bedeutete eine schwere und ungewisse Zeit für Maria. Bis die Firma Wedel begann, alle kleinen Geschäfte zu übernehmen. So wurde Marias Geschäft  ein Nah & Frisch-Laden. Heute gibt es nur noch drei solcher Geschäfte im Bregenzerwald: in Schwarzenberg, Krumbach und Sibratsgfäll. Nur das Schwarzenberger Lädele ist auf Käse spezialisiert und kann sich dadurch von den großen Lebensmittelanbietern abheben. Maria hat das Geschäft durch gute Qualität zu einem soliden Preis bekannt gemacht, was natürlich mit sehr viel aufwendiger Arbeit verbunden war.

Heute blickt sie zufrieden in ihre Mappe voller Zeitungsartikel und Lobeshymnen. Sie blättert durch den vollen Ordner und erzählt, dass Medien wie der ORF, der bayerische Rundfunk, WDR, das Gourmetmagazin „Falstaff” und auch der bekannte Vorarlberger Autor Kurt Bracharz allesamt selbst auf Maria und ihr Geschäft aufmerksam geworden sind. Ob Berichte, Briefe und Komplimente von Bregenzerwäldern oder Amerikanern: Alle Erinnerungen hat Maria sorgfältig in einer  Mappe verstaut. Jetzt kann sie stolz in diesen Erinnerungen wälzen und auf ihre arbeitsreiche Vergangenheit zurückblicken.

Autorin: Milena Broger
Ausgabe: Reisemagazin Sommer 2012

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