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Handwerk ist Kunst

Handwerk ist Kunst

Markus Faißt zeigt sein Werk neben den Werken anderer Künstler in einem Raum seiner Holzwerkstatt in Hittisau. Dies sieht er als Teil seiner Verantwortung für die Kultur des Bregenzerwaldes.

Dass Handwerk auf Kunst trifft, kommt selten vor. Wenn dies Früchte trägt, ist es ein Glücksfall. Starken Figuren wie Markus Faißt mit seiner Holzwerkstatt in Hittisau gelingt das. Nach einigen Wanderjahren hat er vor bald zwanzig Jahren den väterlichen Betrieb übernommen. Beinahe wäre ihm zuvor die Meisterprüfung verweigert worden. Zu radikal war seinerzeit sein Zugang: Holz, und nur das, ohne Hilfsmittel und Kunststoffe. Er hatte sich von der aufkeimenden Pflanze bis zum fertigen Möbel einen stimmigen Ablauf in den Kopf gesetzt. „Ich machte zu viel von dem, was nicht erwünscht war, und verweigerte, was gefordert wurde.“ Mit dieser Hartnäckigkeit führt er auch seine Werkstatt. Zwei Mann waren es zu Beginn, nun ist es ein Betrieb mit zehnköpfiger Belegschaft. Zweimal erfolgte eine stattliche bauliche Erweiterung, zuletzt mit einem Ausstellungsraum. Hier wird neben eigenen Meisterstücken Kunst gezeigt.

Was, so fragt man sich, ist vom radikalen Beginn geblieben? „Es gilt nach wie vor“, antwortet er. „Eher mehr denn weniger. Ökologie, Kreislaufwirtschaft, regionale Nähe bleiben bestimmende Werte.“ Scheint sein Weg am Anfang geradlinig, fast stur, so wird er mit dem Gehen runder, ein Ganzes. Dazu ist eine stark empfundene Verantwortung für die Kultur hinzugekommen, ebenso das Wissen um ihre Prägung und die Aufgabe, selbst mitzugestalten. Die Kultur, um die es ihm geht, ist die des Bregenzerwaldes – in dreierlei Hinsicht, wie er ausführt. Zunächst gilt seine Aufmerksamkeit dem Material Holz. Wie wächst es? Welche Richtung nimmt es? Welches Wissen steckt in ihm? Was kann hinzukommen? Wie wird es kultiviert und ebenso der Raum, aus dem es kommt? Da geht’s um genaues Hinschauen, um Werten und Bewahren. Es soll nicht alles im schnellen Feuer der Rentabilität verheizt werden. Dabei hat seine Werkstatt Pionierarbeit geleistet.

Dann sind da die Menschen. Markus Faißt wünscht sich von ihnen eine umfassende Bildung. Sie soll Beziehungen zwischen Gestern und Morgen herstellen – nicht museal und nicht nur technisch. Er will fortführen, was zum Wertvollsten gehört: Hingabe und Liebe zur Sache. Etwas um seiner selbst willen gut machen – das ist die Kultur hier. Wichtig ist ihm eine klare Haltung. „Ohne die“, betont er, „hätte ich die Durststrecken, lange Zeit ohne Beifall, kaum durchgestanden.“ Diese Haltung verleiht seiner handwerklichen Arbeit Glanz jenseits von perfekter Glätte. Am schönsten empfindet er es, wenn die eigene Arbeit „selbst spricht“.

Schließlich bewegt ihn die Kunst. Vielleicht ist es Intensität, die er in der existenziellen Begegnung mit ihr spürt. „Am Anfang steht der steile Aufstieg, der zum Schwitzen bringt. Jetzt darf man den Mut nicht fahren lassen. Oben angekommen, weitet sich der Blick, wird alles leicht“. Bei diesen Worten sieht man Faißt förmlich durch den Wald aufsteigen – sein Ringen und Üben, seine eindringliche Hingabe. Da wird erlebbar, worum es geht: Qualität. Und darum, ein Stück der Welt hereinzuholen, wo ihn Beruf, Betrieb und Familie verankern. Bei den Werken gelten für ihn noch immer die Grundsätze seiner Anfangszeit. Er weiß heute, was er kann. Seine Erfahrung aus dem Berufsleben hat er den Schnelllernern voraus. Das bewahrt ihn vor Dogmen, selbst wenn sie Vollholz fordern. Er setzt auf beste Handwerkskultur. Sie entsteht in der angemessenen und sinnigen Auseinandersetzung mit Material, Menschen und den Forderungen der Kunst. Das gelingt mal besser, aber mal auch weniger. Das Risiko bleibt. So ist es mehr geworden in all den Jahren und feiner.

Autor: Florian Aicher
Ausgabe: Reisemagazin Sommer 2011

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