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1.5. - 31.10.2024

An einer Inspirationsquelle
C Adolf Bereuter - Bregenzerwald Tourismus

An einer Inspirationsquelle

An einer Inspirationsquelle

Auf der Alpe Kassa Wildmoos arbeitet die Familie Eberle mit Leidenschaft mit den Produkten von dreißig Kühen, 14 Schweinen, einer Ziege und ein paar Hühnern.

Als Köchin schätzt Milena Broger mit Liebe und durchdacht hergestellte Produkte. Wie die der Familie Eberle auf der Alpe Kassa Wildmoos. Ihr Handwerk und die Natur inspirieren die Köchin zu neuen Ideen für ihre eigene Küche.

Die Arbeit mit meinen Händen fasziniert mich täglich neu. Was der Körper schaffen kann und wie viel Werkzeug in den Händen und im Körper steckt, ist wirklich ein Wunder. Ebenso wichtig wie die Hände sind für meinen Beruf Inspiration und der Blick aus der Küche. Als Inspirationsquellen dienen mir die Natur und die Menschen um mich. Und hier ist einer meiner Inspirationswege. Die Wanderung beginnt auf der Sonnalp am Sonderdach über Bezau. Sie führt durch den Wald, am Berg entlang hinein ins Wildmoos.

Ich streife durch die Wälder, auch gern abseits des Weges. Berühre die Blätter und zerreibe Tannennadeln zwischen meinen Fingern, der Geruch geht direkt durch meinen Körper und weckt neue Ideen. Das Moos ist weich unter meinen Füßen, feucht und tiefgrün. Meine Augen schweifen durch die Bäume, die hohen Baumkronen zeigen mir, wie klein ich bin vor dem großen Universum an Ideen. Nach etwa vierzig Minuten bin ich da. Die Alpe Kassa Wildmoos auf 1.400 Metern Seehöhe ist seit meiner Kindheit ein Fixpunkt dieser Wanderung. Die aufgezogene Flagge zeigt, dass gewirtet wird und dass Besucher*innen hier willkommen sind. Das Lächeln und die herzliche Begrüßung von Margit Eberle lassen mich sofort ankommen. Die Alpe wurde um 1890 herum verkauft und aufgeteilt. Den Teil, auf dem heute die Eberles im Sommer wirken, erstand die Sparkasse Egg. Heute gehört die Alpe zwar der Familie Eberle, der Name „Kassa Wildmoos“ ist jedoch geblieben, und wird auch immer bleiben, ist sich Margit sicher.

C Adolf Bereuter - Bregenzerwald Tourismus

Schon in meiner Kindheit betreuten Margit und Gebhard Eberle sowie ihre Kinder das Kassa Wildmoos. Die Kinder sprangen vergnügt herum und waren mit all den Tieren rundherum vertraut. Ihr Familienzusammenhalt ist groß, jede Hand ist ja auch wichtig für die Arbeit. Noch immer verbringen die Eberles hier heroben ihre Alpsommer, hüten und pflegen die Kühe von verschieden Bauern aus dem Tal. Sie selbst betreiben keine Landwirtschaft. Im Winter geht jeder aus der Familie seinen eigenen Tätigkeiten nach.

Margit und Gebhard lieben die Arbeit auf der Alpe und haben das ihren Kindern mitgeben können: Carmen und Anja besuchten die Landwirtschaftsschule in Hohenems, die jungen Frauen legten während ihrer anschließenden Lehrzeit die Prüfung zur Sennerin ab. Manuel, der Jüngste der drei, wird das bald nachholen. Die Alpe Kassa Wildmoos erstreckt sich über 80 Hektar; dreißig Kühe, 14 Schweine, eine Ziege und ein paar Hühner werden hier gehalten. Die Leidenschaft der Eberles für die Tiere und die Arbeit mit deren Rohstoffen sind für mich eine große Inspirationsquelle. Mein Kopf sprudelt nur so vor Ideen.

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Gebhard und seine Tochter Carmen kümmern sich um die frische Butter. Alle vier Hände kneten in der goldgelben fetten Masse. Sohn Manuel ist mit dem Aufstellen von Zäunen beschäftigt. Anja steht mit ihrer Mama Margit in der Küche und bewirtet die hungrigen Wanderer. Das Sortiment auf der Alpe geht weit über Milchproduktion hinaus. Durch die Verteilung der unterschiedlichen Arbeiten und die herzliche Verbundenheit untereinander, sowie mit der Alpe, schaffen es die Eberles, viele verschiedene Produkte selbst herzustellen. Neben Alp-Bergkäse auch Butter, Butterschmalz und Topfen sowie Joghurt. Aus der Molke stellt Margit selbst Sig her, das „Alpenkaramell“ aus reduzierter Molke mit Zucker, Rahm und Butter.

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Außerdem sammelt und trocknet sie die vielfältigen Bergkräuter, um sie zu Kräutersalz zu verarbeiten. Auf der Speiseekarte finde ich auch Schnaps aus Eigenbrand. Das Brot wird selbst von Hand geknetet und frisch gebacken. Solche Arbeitskreisläufe sind selten geworden und für mich exotisch. Was früher gang und gäbe war, ist heute eine Rarität. Als Köchin verwende ich am liebsten mit Liebe und durchdacht hergestellte Zutaten und Produkte, genau solche wie die hier von Eberles am Kassa Wildmoos. Der Blick auf ihre Arbeit und ihr gemeinsames Werken inspirieren mich und bringen mich in meinem eigenen Handwerk weiter. Ich lehne mich zurück und blicke auf die Hände in der frischen Butter, während mein Kopf neue Ideen spinnt.

Autorin: Milena Broger
Ausgabe: Reisemagazin Bregenzerwald – Sommer 2022

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