In einem langwierigen Prozess entsteht hier der steife, glänzende und in hunderte Falten gelegte Stoff, aus dem eine der ältesten Trachten Europas, die Juppe, gefertigt wird. Gearbeitet wird nach uralter Rezeptur und auf über 100 Jahre alten Maschinen. Die Juppenwerkstatt ist darüber hinaus Kursort für die Trachtenherstellung sowie Auskunfts- und Kontaktstelle für angehende Juppenträgerinnen. Sie führt ein eigenes Trachtenmuseum, ist aber auch Ziel von ArchitekturliebhaberInnen aus der ganzen Welt. Um sich ein Bild von der aufwändigen Erzeugung einer Bregenzerwälder Frauentracht machen zu können, ist im Rahmen einer Führung eine Näherin, Stickerin, Knüpferin oder Hutmacherin anwesend.
Öffnungszeiten
23. Juni bis 31. Oktober
Dienstag, 10 –12 Uhr
Freitag, 10 –12 Uhr und 14 –16 Uhr
Jeden ersten Sonntag im Monat öffentliche Führung: Start 10 Uhr
Führung nach Voranmeldung
Montag bis Sonntag, 9 – 17.00 Uhr
Architekt: Gerhard Gruber – 2003
Sonderausstellungen
foultô. Ulrike Maria Kleber – Transferdrucke und Prägungen
Unter dem Titel „foultô“, übersetzt „falten“, zeigt die Juppenwerkstatt aktuelle Arbeiten der aus Schwarzenberg stammenden Künstlerin Ulrike Maria Kleber. Es sind Transferdrucke und Prägungen, reduzierte Arbeiten, die Fragmente der traditionellen Bekleidungskultur des Bregenzerwaldes erkennen lassen. Mitunter werden sie als Sequenzen einer Druckabfolge gezeigt, die dem Zufall Raum geben. Die Suche nach Nuancen erfordert die Pflege des sich Zeitnehmens. Die Juppenwerkstatt bietet einen guten Rahmen dafür.
Falten, Krausen, Plissee
Trachten vor und hinter dem Arlberg
Weißes Leinen, schwarzes Glanzleinen, Wollstoffe, Seide, Klöppelspitzen, gereiht, in Falten gelegt, plissiert. Falten bringen Form in ein Kleidungsstück. Falten und Krausen schaffen Weite, bändigen Stofffülle, drücken barocke Festlichkeit aus.
In der diesjährigen Sonderausstellung wagt die Juppenwerkstatt Riefensberg auch einen Blick über den Arlberg. Zu sehen sind neben Wälder und Walser Juppen Beispiele aus der Europaregion Tirol. Geschichte und Geschichten zu den ausgestellten Trachten vermitteln einen spannenden Einblick in ihre Entwicklung und rekonstruieren den Einfluss der Mode.