Das Holzrücken mit Pferden hat vor allem in alpinen Gegenden eine lange Tradition. In den letzten Jahrzehnten geriet es zusehends in Vergessenheit, weil die Arbeit verstärkt mit Seilbahnen, Schleppern und anderem schwerem Gerät bewältigt wird. Im Zuge einer naturnahen und waldschonenden Forstwirtschaft wird der Einsatz von Rückepferden jedoch wieder zunehmend propagiert. Einer, der weiß, wie es geht und zur Wiederbelebung dieser Tradition beiträgt, ist Dietmar Kempf aus Andelsbuch.
Schon als kleiner Bub war Dietmar Kempf fasziniert von den Pferden seines Großvaters. Die Intelligenz, die unterschiedlichen Persönlichkeiten und die enorme Kraft seiner Noriker bewundert er bis heute. Nachdem er als Angestellter eines Forstbetriebes die Arbeiten im Wald über zehn Jahre lang mit Seilbahnen und anderen Maschinen erledigt hatte, reifte in ihm der Gedanke, es mit den Pferden zu versuchen. Vor etwa zwei Jahren waren seine Noriker, ein Hengst und ein Wallach, dann endlich so weit. „Man darf nicht zu jung mit ihnen beginnen. Solange sie noch nicht ausgewachsen sind, kann das schlecht für ihren Körperbau und ihren Bewegungsapparat sein.“ Mittlerweile erledigen Dietmar und seine Pferde Max und Fuchs Holzrückarbeiten für verschiedene Auftraggeber im ganzen Bregenzerwald. Ein Anruf genügt und das Trio ist zur Stelle. Allerdings erst, nachdem der betreffende Wald, das Holz und die genaue Arbeit besichtigt und überprüft wurden.