Klirrend kalt, meterhoch Schnee, ein echter Winter eben. Ich bin mit Schneeschuhen auf dem Pirschpfad oberhalb von Schönenbach in Richtung Ifen. Es ist nicht ungefährlich hier in diesem alpinen Gelände. Vor mir schlurft der Jäger Hubert Egender. Sein Gebiet umfasst in etwa 1.000 Hektar, die jährliche Mindestabschussrate sind 45 Hirsche, 5 Gams (wie Gämsen in der Jägersprache heißen), 20 Rehe, Niederwild wie Hasen und Raubzeug wie Füchse und Dachse.
Alle zwei Wochen macht er sich mit seinen Schneeschuhen auf den Weg zur Wildfütterung. Sie ist auch unter Jägern nicht ganz unumstritten. Gefüttert wird zum Schutz des Waldes, besonders die Gams, die im Winter von weit oberhalb der Baumgrenze in tiefere Gebiete flüchten, wo sie den Jungwald zerfressen.