Die Großeltern von Barbara Wild hatten sechs Mädchen. Der Bauernhof und die Alpe boten zu wenig Arbeit für alle. Also kaufte der Opa 1969 den Wälderhof – damals ein Haus mit drei Ferienwohnungen – und schickte die Mädchen über die Straße, um in der kleinen Gaststube auszuschenken. Langsam begann die Zimmervermietung, zunächst nur mit Etagenduschen. Mutter Gerda übernahm den Wälderhof. 1981 kommt Barbara zur Welt. Ihre Eltern trennen sich vor ihrer Geburt. Sie wächst als Einzelkind auf. Nach der Pflichtschule besucht sie die Hotelfachschule in Innsbruck, arbeitet in Hotels in Bregenz, Schruns und Hittisau. Dann zieht sie in die Welt. Als Aupair-Mädchen kocht sie in New York, arbeitet im Elsass an der Rezeption und im Service und bedient ein Jahr lang in Neuseeland in einem Swiss Grill. Barbara geht gern fort, aber das Heimweh ist groß. Eines Tages weiß sie: Jetzt muss ich nach Hause. Drei Jahre arbeitet sie unter ihrer Mutter im Wälderhof.
Um Energie zu tanken, spielt Barbara Tennis, wandert und liest Romane – am liebsten die von Charlotte Link. Jeden Mittwoch nach dem Frühstück kommen Freundinnen zum gemeinsamen Gitarrespielen. Am 8. Juli 2010 wird die Mutter sechzig und Barbara übernimmt den Wälderhof. Der Generationenwechsel ist für beide nicht einfach. Aber Barbara setzt ihre Wünsche durch, nimmt viel Geld in die Hand und baut noch im selben Jahr um, vergrößert die Terrasse und den Gastbereich.