Rotglühender Abend, der Blick wandert über den rauen Felsstock des Hohen Ifen. Er leuchtet in der untergehenden Sonne wie der Rosengarten in den Dolomiten. Daneben das Gottesackerplateau, eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft, beeindruckend und ein bisschen bedrohlich – Gottesacker bedeutet schließlich Friedhof. Die zerklüfteten Kalksteinflächen sind die ausgewaschenen Reste eines 120 Millionen Jahre alten Korallenriffs des Tethysmeeres. Drei Männer staunen über das abendliche Schauspiel der Natur. Sie sind früh am Morgen aufgebrochen. Über den sanften Bergrücken der Niedere stiegen sie zur Stongerhöhe, dann weiter über die Sienspitze und entlang der schroffer werdenden Berglandschaft bis ins Tal von Schönenbach. Von dort waren es noch etwa tausend Höhenmeter bis zum ersten Etappenziel – und nun sitzen sie vor der Hütte auf Ifersgunten.