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1.5. - 31.10.2024

Tracht im Angelika Kauffmann Museum Schwarzenberg © Christoph Lingg / Bregenzerwald Tourismus

Brauchtum & Geschichte

Brauchtum & Geschichte

Die Bregenzerwälder*innen gelten als selbstbewusst, ja, eigenwillig. Das kommt von ihrer Geschichte. Das einstmals gänzlich von Wald bedeckte Tal zwischen Bodensee und Arlberg gehörte den Grafen von Bregenz, die viele Rechte an Klöster und den niederen Adel abtraten. Von Bregenz aus wurde der „Wald“ um das Jahr 1000 besiedelt.

Die Bauernrepublik

Die Bregenzerwälder*innen gelten als selbstbewusst, ja, eigenwillig. Das kommt von ihrer Geschichte. Das einstmals gänzlich von Wald bedeckte Tal zwischen Bodensee und Arlberg gehörte den Grafen von Bregenz, die viele Rechte an Klöster und den niederen Adel abtraten. Von Bregenz aus wurde der „Wald“ um das Jahr 1000 besiedelt.

Die Bauern des Bregenzerwaldes entwickelten schon früh ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl. Die politische Struktur Vorarlbergs – nach 1380 ein Habsburger Land mit weitgehenden Volksrechten – ließ es zu, dass sich die „Bauernrepublik“ Bregenzerwald bilden konnte: Mit eigener freier Landgemeinde, eigener Verfassung (Landsbrauch) und Gerichtsbarkeit. Der Landammann wurde in freier Wahl bestellt, sein Rathaus stand auf der Bezegg zwischen Bezau und Andelsbuch. Heute erinnert dort eine steinerne Säule an das frühere Rathaus.

Baukunst und Handwerk

Während heute Landwirtschaft, Gewerbe und Tourismus für Wohlstand im Tal sorgen, mussten in früheren Zeiten viele Bewohner ihr Einkommen fern der Heimat verdienen.

So stammen die bedeutendsten Barockklöster und -kirchen in der Ostschweiz und in Süddeutschland von Baumeistern der „Auer Zunft“, die den Kirchenbau im 17. Jahrhundert revolutioniert hat. Maria Einsiedeln, Disentis, Weingarten, Kirche und Stiftsbibliothek St. Gallen wurden von Baukünstlern der Barockbaumeisterschule in Au und Bezau errichtet.

Der internationale Erfolg der Architekten und Handwerker von heute erinnert an diese alte Tradition.
–> Das Handwerk hat im Bregenzerwald einen besonderen Stellenwert. Ein bedeutender Teil davon ist die Organisation „werkraum Bregenzerwald“ …

Bildende Kunst

Eine der bedeutendsten Barockmalerinnen, Angelika Kauffmann (1741-1807), stammt aus einer Schwarzenberger Familie. Sie war in London Gründungsmitglied der Royal Academy of Arts und in Rom Freundin und Kunstlehrerin Goethes.

Zu den bekanntesten Bregenzerwälder Künstlern von heute zählen der Maler und Kunst-Performer Tone Fink, die Bildhauer Herbert Albrecht und Herbert Meusburger oder der Aktionskünstler Paul Renner.

Literatur

Der Sozialreformer und Schriftsteller aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, Franz Michael Felder aus Schoppernau, ist ein zu Unrecht nur lokal bekannter Literat. Er war Gründer der ersten bäuerlichen Genossenschaft im Bregenzerwald und stand damit in krassem Widerspruch zur Familie Gallus Moosbrugger, den “Käsegrafen” der Region.

Die Bregenzerwälder Mundart

Die Dialekte in den Vorarlberger Talschaften haben alemannische Wurzeln. Die gesprochenen Dialekte erinnern an das Schwyzerdütsch und das Schwäbische.

Selbst Vorarlberger haben ihre Schwierigkeiten, Bregenzerwälder zu verstehen. Nahezu jeder Ort hat seinen eigenen Dialekt. Vorderwälder sagen zum Beispiel „Stui“ zu Stein, Hinterwälder sagen „Stua“.

Gemeinsam sind den örtlichen Dialekten die alemannischen Wurzeln. Das alemannische hat die zweite Lautverschiebung nicht mitgemacht. Darum heißt es hierzulande „min“ statt mein, „nü“ statt neu oder „Hus“ statt Haus.

Die Juppe – die Bregenzerwälder Frauentracht

Sie zählt zu den ältesten, schönsten und elegantesten Trachten im Alpenraum: die Juppe.

Der sonntägliche Kirchgang, Hochzeiten und Feste, Prozessionen oder Begräbnisse sind Gelegenheiten, die reich bestickte Tracht mit dem feinplissierten schwarzen, braunen oder weißen Rock stolz auszuführen. Die schwarze Variante gilt als die vornehmste. Die für sie verwendete Glanzleinwand wird nur noch in der Juppenwerkstatt Riefensberg nach uralten Rezepten erzeugt.

Die Tracht und die wertvollen Kopfbedeckungen, vor allem das Schappale (=Krönele), werden weitervererbt, aber auch heute noch von geschickten Frauenhänden hergestellt.

Für alle, die mehr über die höchst aufwändige Anfertigung der Bregenzerwälder Frauentracht erfahren wollen, empfiehlt sich ein Besuch in der Juppenwerkstatt Riefensberg.

Alpwirtschaft im Bregenzerwald

Die Bregenzerwälder*innen praktizieren seit Jahrhunderten eine 3-stufige Bewirtschaftung der Weiden. So erhalten sie die Gebirgslandschaft und nutzen die Weidefläche optimal.

Alpkräuter würzen die Milch

Diese Form der Bewirtschaftung hat zum einen ökonomische Gründe, denn so werden die Weideflächen optimal genutzt. Zum anderen ist die Alpung für die Erhaltung und Pflege der sensiblen Gebirgslandschaft wichtig. Dazu kommt, dass Alpweiden mit ihren vielen Kräutern die gesündeste Ernährung für Milchkühe bieten. So wird die Milch besonders geschmackvoll und aromatisch, die ideale Voraussetzung für den würzigen Bregenzerwälder Bergkäse.

Heimkehr der Kühe

In vielen Alpenregionen ist der Alpabtrieb (in Vorarlberg sagt man „Alp“ statt „Alm“) die festliche Krönung des bäuerlichen Arbeitsjahres. In Schwarzenberg wird diese Tradition in nahezu unveränderter Form seit über 400 Jahren hochgehalten. Mitte September kehren die Kühe von ihrer Sommerfrische auf der Hochalpe zurück.

Der traditionelle Markttag

Mitte September findet alljährlich in Schwarzenberg der traditionelle Markttag statt. Im Ortskern herrscht reges Markttreiben. Die Marktstände werden überwiegend von regionalen Vermarktern besetzt und liebevoll dekoriert. Im Angelika-Kauffmann-Saal findet die Alpkäseprämierung statt.

Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal

Die „Eintrittskarte“ zu bewegten und genussvollen Erlebnissen ist die Gäste-Card Bregenzerwald & Großes Walsertal. Sie gilt für Bergbahnfahrten in aussichtsreiche Höhen, umweltfreundliche Fahrten mit öffentlichen Bussen und erfrischend-entspannende Freibad-Besuche.

Die Gäste-Card erhalten alle kostenfrei, die zwischen 1. Mai und 31. Oktober 2024 drei oder mehr Nächte in einer der 28 Partnergemeinden verbringen. Sie gilt vom Anreise- bis zum Abreisetag und wird von den Gastgeber*innen ausgestellt.

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