Ein leiser Seufzer der Erleichterung ist schon zu vernehmen. Man hört aus den Worten, wie sich Bewohner und Haus recken. Die dunkle Winterzeit neigt sich dem Ende zu. Damit zieht aus, was an den niedrigen Räumen mit kleinen Fenstern mitunter drückend wirkt. Wir haben es uns zum Gespräch in der Stube bequem gemacht. Mir sitzen Carmen und Jochen Matt in ihrem Haus gegenüber. Sie haben eine Tochter und einen Sohn, wohnen in Schoppernau und betreiben dort ein Sportartikel- und Bekleidungsgeschäft.
Die weißen Sprossen der historischen Kastenfenster streuen das Licht der Frühlingssonne über die holzvertäferten Wände. Die behagliche Wärme weckt neue Kräfte. Auch der Anflug von Ärger über den strengen Denkmalschutz, etwa bei den Fenstern, verfliegt. Da sehnen sich die Matts manchmal nach den großen Räumen mit dem vielen Glas von den modernen Neubauten, um sogleich einzuschränken: Nur in entsprechender Umgebung, ohne die ungehinderten Einblicke, nicht alles blank und weggeräumt … Und mit einem Mal sind die Kinder im Gespräch. Für sie sei ein solch altes Haus mit seinen ganz verschiedenen Räumen und Winkeln ungenierter Wohnlichkeit herrlich. Und ich lerne ein neues Wort: Nur hier könne man sich nach einem anstrengenden Tag unter vielen Menschen so richtig „einbüchsen“.